Mehrweg-Strohhalme aus Glas, Edelstahl, Papier & Co.
Spätestens seit März 2019 wissen wir, dass nun auch endlich die Politik dem Plastik den Kampf angesagt hat und durch das Verbot von Einwegplastik in der EU ab 2021 eine Kehrtwende eingeleitet wurde. Vorerst werden allerdings nur besonders überflüssige Einweg-Plastikprodukte, für die es bereits großartige Alternativen gibt, verboten. Dazu zählen unter anderem Teller, Wattestäbchen und Plastik Strohhalme. Für letztere gibt es gleich mehrere Alternativen:
Trinkhalme aus Maisstärke, Holz, Mehrweg-Plastik, Edelstahl, Glas… Die Varianten sind zahlreich und jede hat ihre Vor- und Nachteile. Wir haben jede einzelne getestet und präsentieren euch unser Fazit.
Holz-Strohhalme – nachhaltig, aber besser nicht in edlen Getränken.
Holz ist ein toller Rohstoff. Er ist klimaneutral, stabil und wächst relativ schnell nach. (Im Falle von Bambus sogar bis zu 3 Meter pro Tag.) Bei qualitativer Verarbeitung kann sich Holz auch gut im Mund anfühlen.
Allerdings bringt Holz auch so einige Nachteile mit sich. Es kann zerbrechen und ist aus hygienischen Gründen in der Gastronomie leider nicht Mehrweg-geeignet. Je nach Anbaugebiet und -Art könnten sich schädliche Rückstände in den Trinkhalmen befinden, die sich auf die Gesundheit auswirken. Außerdem sind Strohhalme aus Holz nicht geschmacksneutral und beeinflussen das Trinkerlebnis.
Papier-Strohhalme – lösen sich auf.
Auch Papier ist wie Holz klimaneutral. Jedoch findet man hier nur Einweg-Strohhalme, da sie nach Kontakt mit Flüssigkeiten aufweichen und nicht mehr zu gebrauchen sind.
Strohhalme aus Maisstärke/Bioplastik – Strohhalme oder Grundnahrungsmittel?
Die Idee pflanzliche Rohstoffe für unsere Bedürfnisse zu verwenden ist prinzipiell nicht schlecht. Bioplastik, das z.B. aus Maisstärke hergestellt wird, zersetzt sich schneller als normales Plastik und ist ebenfalls CO2-neutral.
Jedoch gab es schon mehrere Beispiele in der Vergangenheit, wie z.B. der Biodiesel, die zeigen, was passieren kann, wenn die Nachfrage nach bestimmten Kulturpflanzen plötzlich rasant ansteigt. Monokulturen werden großflächig angebaut, was nicht nur schlecht für Bienen und andere nützliche Insekten, sondern auch Nachteile für die Wald-Bestände hat. Zudem sollte man sich die Frage stellen, wie ethisch vertretbar es ist Gebrauchsgegenstände in Nahrungskonkurrenz zu einer schnell wachsenden menschlichen Bevölkerung zu stellen.
Aus gastronomischer Perspektive sind Trinkhalme aus Bioplastik leider auch wegen ihrer mangelnden Spülmaschinenfestigkeit weniger geeignet.
Mehrweg Strohhalme aus Plastik – Mehrweg ja, aber bitte kein Plastik.
Kann die Antwort auf die Plastik-Krise wirklich mehr Plastik sein? Der Vorteil von Mehrweg gegenüber Einweg zeigt sich natürlich auch bei Plastik-Produkten. Da Plastik aber nach wie vor unzerstörbar ist und aus klimaschädlichem Erdöl produziert wird, löst hier Mehrweg auf lange Sicht keine Probleme. Es handelt sich nach wie vor um ein unelegantes, BPA-haltiges Produkt, das dieselben Umwelt- und Gesundheitsprobleme mit sich bringt.
Trinkhalme aus Glas – nahezu perfekt.
Glas ist einfach toll. Es ist geschmacksneutral, elegant und spülmaschinenfest. Strohhalme aus Glas sind gesundheitlich unbedenklich und werden ressourcenschonend hergestellt. Werden sie richtig behandelt halten Trinkhalme aus Glas ein Leben lang und können andernfalls einfach recycelt werden. Der einzige Nachteil: Glas kann zerbrechen. Selbst unsere sehr robusten Strohhalme aus Borosilikatglas können bei erhöhter Gewalteinwirkung zerbersten. Da aber die meisten Menschen damit keine weißen Wanderer oder Orks bekämpfen, sondern bloß ihre Getränke genießen, sollte dies kein Problem darstellen.
Metallstrohhalme bzw. Strohhalme aus Edelstahl – die zweitbeste Alternative
Edelstahl teil beinahe alle Vorteile von Glas: Durch die mehrfache Verwendung lässt sich sehr viel unnötiger Müll sparen, Trinkhalme aus Edelstahl sind spülmaschinenfest und gesundheitlich unbedenklich. Ein klarer Pluspunkt ist die Stabilität. Edelstahl-Strohhalme sind nahezu unzerstörbar.
Zwei Punkte bereiten jedoch Probleme: Strohhalme aus Edelstahl sind einerseits nicht geschmacksneutral und andererseits undurchsichtig, was es schwerer macht ihre Sauberkeit zu kontrollieren.
Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass jedes Material seine Vor- und Nachteile hat und man je nach Anwendungsgebiet für fast jede Strohhalm-Variante (außer Plastik) eine Empfehlung abgeben könnte. Für Lebensmittel kommen allerdings nur Edelstahl und Glas in Frage, wobei die Geschmacksneutralität und Durchsichtigkeit den Trinkhalmen aus Glas, vor allem im Bereich der Gastronomie, einen Vorsprung verschaffen. Alle Vor- und Nachteile findet ihr nochmal zusammengefasst in der übersichtlichen Tabelle:
Glas
Holz
Edelstahl
Bioplastik
Papier
Geschmacksneutral
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Umweltfreundlich/
Nachhaltig
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–
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Spülmaschinenfest
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Bruchsicher
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Gesundheitlich unbedenklich